Peer Steinbrück zeigt den Stinkefinger

Was angeblich viele vor den Kopf stößt ist einfach nur die Kulmination einer Wahlkampfstrategie. Warum? Erkläre ich gleich.

Bei jedem öffentlichen Auftritt steht Merkel als Mutti der Nation da. Sie positioniert erfolgreich die Nichtposition, wiegt das Volk in Sicherheit, greift Themen nur auf wenn es gar nicht anders geht. Das „Erst Nachdenken, dann Handeln“ mutiert bei ihr zum „Aussitzen“ von Problemen. Das tat sie auch die ganze Amtszeit bisher manchmal mehr, manchmal weniger erfolgreich. Das ging soweit das nun in der eigenen Partei und der Schwesterpartei alle Quertreiber, die ihr einmal das Wasser reichen konnten „ausgesessen“ sind.

Wie positioniert man sich gegen eine so unnahbare Persönlichkeit? Ganz einfach, wie Peer Steinbrück schon selbst über sich sagte „klare Kante“. Die Steigerung einer „klaren Kante“ ist eben die Beantwortung einer Frage nach den vom Wortspiel bis zur Beleidigung reichenden Spitznamen, die über Steinbrück so gestreut wurden, mit dem Stinkefinger.

Alle, die meinen seine Berater sollten nach dieser Aktion gefeuert werden, sollten darüber nochmal nachdenken. Das Ausmaß an Bericherstattung, mehr earned Media, hätte ihm keine andere Aktion zu diesem Zeitpunkt einfahren können. Ich ziehe meinen Hut.

Ps.: Als kleine Übung im Spindoctoring jetzt mal selber auswerten wie die unterschiedlichen Medien berichten.

Bild: Flickr quinn.anya

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Von Florian Kohl

Florian Kohl ist Geschäftsführer beim Revista Verlag in Schweinfurt, Podcaster bei schweinfurtundso.de, Blogger bei floriankohl.de und Partner bei kunkel & kohl. Du erreichst Florian per Email unter fkohl@revista.de